Bauwissen von A-Z

Vom sogenannten Abbindbeschleuniger bis hin zur Zwischendämmung – In unserem umfangreichen Baulexikon finden Sie die wichtigsten Definitionen und Erklärungen rund um die Themen Bauen und Heimwerken.

K

Kalk

Kalk ist ein traditioneller Baustoff zur Produktion von Putz, Mörtel, Estrich, Anstrichen und Kunststeinen. Es wird zwischen Luft-Kalk und hydraulischem Kalk differenziert. Luft-Kalk erhärtet nur durch die Reaktion mit Kohlenstoffdioxid aus der Luft, was jedoch einige Wochen dauern kann. Des Weiteren ist der Luft-Kalk nicht wasserbeständig. Hydraulischer Kalk hingegen erhärtet unter Wasserzugabe. Außerdem ist er druckfester und erhärtet wesentlich schneller.

Kalkfarbe

Sie besteht nur aus gelöschtem Kalk und Wasser. Dadurch ist diese Farbe, unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet, sehr empfehlenswert. Der Kalk wirkt sowohl als Pigment als auch als Bindemittel. Lediglich kalkechte Buntpigmente sind zum Abtönen geeignet. Dieser Anstrich wirkt sowohl desinfizierend als auch fungizid und ist des Weiteren feuchtigkeitstunempfindlich. Dadurch eignet sich die Farbe auch für Küchen, Bäder und Keller. Saurer Regen greift die Kalkfarbe an. Während der Verarbeitung von Kalkfarben, sollte Schutzkleidung (Brille, Handschuhe) getragen werden, da Kalk und Zement Laugen bilden.

Kalkmörtel

Er wird der Mörtelgruppe I zugeordnet und enthält fast ausschließlich Kalk als Bindemittel. Für Wanddicken unter 24 cm und bei mehr als zwei Vollgeschossen sind diese Mörtel nicht zulässig. Dies gilt auch für das Mauern von Außenschalen und Kellermauerwerk.

Kalkputz

Kalkputz zählt zu den Mineralputzen. Sie kommen in der Denkmalpflege beim Sanieren historischer Fassaden zum Einsatz. Der Untergrund muss auf denn Kalkputz abgestimmt sein, da dieser der Mörtelgruppe I angehört. Kalkputz besteht aus Sand und gelöschtem Kalk oder aus Weißkalkhydrat und Sand mit geringen Zusätzen von Weißzement oder anderen Zugaben. Der Vorteil des Kalkputzes liegt in seiner Wasserdampfdiffusionsdichtigkeit. Kalkputze erhärten durch Carbonatisierung.

Kalksandstein (Hochbau) 

Der KS-Stein ist der meistverwendete Mauerstein. Er entsteht aus einem Gemisch aus Kalk, Sand und Wasser, das unter hohem Wasserdampfdruck gehärtet wird. KS-Steine eignen sich als Außen- und Innenwände und auch als Sichtmauerwerk. Aufgrund seiner Maßgenauigkeit und seiner leichten Verlegung wird er gerne von Selbermachern verwendet. Da KS-Steine aber recht schwer sind, lassen sich von Hand nur kleinere Formate verlegen. Für größere Formate müssen Verlegegeräte (z. B. Kran) zur Hilfe genommen werden. Ein Vorteil dieses Gewichts liegt in dem Schallschutz

Kalksandstein (Naturstein)

Ein Kalksandstein lässt sich vom Sandstein und vom Kalkstein nur schwer abgrenzen, da die Übergänge fließend sind. Das Gestein ist wenig widerstandsfähig, somit allerdings für Bildhauer leicht zu bearbeiten.

Kalkzementmörtel

Er gehört zu den Mörtelgruppen II und II a. Er enthält Kalk und Zement als Bindemittel. Die Druckfestigkeit dieses Mörtels reicht für üblich belastetes Mauerwerk (innen und außen).

Kalkzementputz

Kalkzementputz zählt zu den Mineralputzen. Seine Bestandteile sind die Bindemittel Luft/-Wasserkalk und Zement, sowie der Zuschlagstoff Sand. Kalkzementputz wird aufgrund seiner Eigenschaften auch im Außenbereich eingesetzt. Er ermöglicht eine feuchteresistente, schlagregensichere Ausführung der Außenwand. Kalkzementputze sind nur bedingt für hochwärmedämmende Bauteile einsetzbar, da die Gefahr besteht, dass es zu Rissbildung kommt.

Korrosion

Werkstoffe (Metalle, Kunststoffe, Beton usw.) können durch chemische Einflüsse Veränderungen unterzogen werden, welche auch zur völligen Zerstörung des jeweiligen Bauteils führen können. Schon in der Bauphase kann dem vorgebeugt werden: Durch das Auftragen eines Schutzanstriches beispielsweise auf eine Betonfläche und einer ausreichenden Betonüberdeckung kann die im Beton verarbeitete Armierung schwer angegriffen werden.

Kriechen

Kriechen nennt man den Vorgang der Verformung von Beton unter gleichmäßiger Belastung. Das Kriechen ist von verschiedenen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Abmessungen und Betonzusammensetzung abhängig. Es zieht durchaus positive und negative Folgen mit sich. Zum einen werden Zwangskräfte abgebaut, wohingegen jedoch die Verformungen von Stahlbetonbauwerken zunehmen.

Körperschall

Er entsteht, wenn Schall durch einen festen Körper weitergeleitet wird. Dem zur Folge entsteht beim Begehen von Böden Trittschall.

L

Lehm

Lehm ist der Urbaustoff der Menschheit. Aus einer Mischung von Ton, Schluff, Sand und Kies entsteht das Verwitterungsprodukt Lehm. Bindige Bestandteile sind hierbei Ton und Schluff. Rollige Bestandteile sind Sand und Kies. Da das ökologische Bauen neu auflebt, ist auch der Lehm als Baustoff zu neuem Leben erwacht. Lehm kann Luftfeuchte aufnehmen, speichern und bei trockener Witterung wieder abgeben. Somit sorgt er in mit Lehm verputzten Innenräumen für eine meist konstante und gesunde Luftfeuchte von 45 %.

Lehmputz

Lehmputze finden nicht nur beim Bau und der Sanierung von Fachwerkhäusern Verwendung, sondern erfreuen sich aufgrund ihres großen Puffervermögens (Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen) steigender Beliebtheit. Sie bestehen maßgeblich aus Schluff, Sand und möglichst wenig Ton (der Tongehalt sollte nicht über 12% liegen, da sich andernfalls Trockenschwindrisse bilden können). Lehmputze können auch auf Ziegel-, Naturstein-, Kalksandstein-, und Betonflächen verarbeitet werden, solange die Untergründe ausreichend rau sind.

Leichtbeton

Leichtbeton ist ein Beton mit einer Rohdichte von maximal 2,0 kg/dm³ und einem Zuschlag aus dichtem oder porigem Gefüge wie Bims. Er unterscheidet sich von normalen Beton durch seinen wesentlich höheren Porenanteil. Zu den Leichtbetonarten gehören Porenbeton und Bims-Leichtbeton.

Leichtmauermörtel

Dies ist ein mit verschiedenen Zuschlägen (Bims, Blähbeton, Blähton, Blähglimmer, Perlite, Polysterolperlen, usw.) versehener Mörtel, dessen Wärmeleitfähigkeit durch ein hohes Maß an Einschlüssen gesenkt wird und sich somit seine Wärmedämmfähigkeit verbessert.

Leichtputz

Dieser Putz wird speziell für hochwärmedämmende Wandbaustoffe wie Leichtziegel, Porenbeton und Leichtbausteine verwendet. Er enthält mineralische oder organische Leichtzuschlagsstoffe. Auf den ersten Blick wirkt der Leichtputz etwas teurer, spart dafür aber bei der Verarbeitung Zeit und Geld ein. Leichtputze sind sehr geschmeidig und lassen sich gut aufziehen und ggf. nacharbeiten.

Leichtzuschlag

Dies ist ein Zuschlag für z. B. Leichtbeton. Die Körner des Leichtzuschlags haben eine geringe Rohdichte und sind porig, wodurch sich die Wärmedämmfähigkeit erhöht. Als Leichtzuschläge gelten: Bims, Hüttenbims, Blähton oder Blähschiefer.