Bauwissen von A-Z
Vom sogenannten Abbindbeschleuniger bis hin zur Zwischendämmung – In unserem umfangreichen Baulexikon finden Sie die wichtigsten Definitionen und Erklärungen rund um die Themen Bauen und Heimwerken.
Q
Quarzbrücke
Dies ist eine Grundierung, die der Herstellung putzfähiger Oberflächen auf tragfähigen Untergründen dient. Für den Fall, dass die Quarzbrücke im Außenbereich aufgebracht werden soll, muss der Putzuntergrund sauber, stabil und frostfrei sein. Des Weiteren muss der Quarzbrücke ca. 20 Gew.-% Zement beigemischt werden.
R
Randdämmstreifen
Dies sind Streifen aus aufgeschäumten PE oder Mineralwolle, die zwischen Schüttdämmungen oder normalen Estrichen an die Wand anstoßen eingebaut werden müssen. Sie verhindern unter anderem die Übertragung von Trittschall auf angrenzende Wände.
Rollschicht
Die obere Schicht einer Mauer wird Rollschicht genannt, wenn die vermauerten Steine senkrecht, also mit der Schmalseite nach oben zeigend, verarbeitet wurden. Die Rollschicht wird teilweise auch Grenadiersschicht genannt.
S
Sackrisse
Sackrisse entstehen durch zu dickes Auftragen oder schlechte Haftung einer Putzschicht. Bei einer Breite von ca. 3 mm können sie bis zu 20 cm lang werden und verlaufen horizontal durchhängend. Dieser Riss ist „beruhigbar“ und daher relativ leicht zu sanieren.
Sanierputz
Bei durchfeuchtetem, salzhaltigen Mauerwerk kommen Sanierputze zum Einsatz. Kalk- und Zementputze sind bei feuchten Untergründen ungeeignet. Sanierputze sind in der Lage Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und bei trockener Luft wieder abzugeben.
Schallschutz
Maßnahmen, die dem Schutz vor eindringendem Schall dienen. Dies gilt auch für aus dem Wohnraum austretenden Schall. Dadurch gilt der bauliche Schallschutz mit als einer der wichtigsten Bewertungskriterien eines Gebäudes. Die DIN 4109 legt den sogenannten Mindestschallschutz zwischen fremden Nutzungsbereichen fest. Unabhängig davon, kann ohne Weiteres ein besserer Schallschutz eingesetzt werden. Die festgelegten Mindestvorgaben müssen eingehalten werden. Das Beiblatt 2 zur DIN 4109 liefert Vorschläge für erhöhten Schallschutz. Die dort beschriebenen Richtlinien müssen in der Regel ausdrücklich geklärt und vereinbart werden. Im eigenen Nutzungsbereich sind Vorschläge für den Schallschutz ebenfalls lediglich als Vorschläge definiert.
Schalungsöl
Mit Schalöl wird die Schalhaut einer Schalung eingesprüht. Dies liegt daran, dass die Schalungen meistens wiederverwendet werden und sich dadurch leichter ablösen lassen. Außerdem wird das Holz dadurch gepflegt. Des Weiteren lassen sich die Schalungen leichter wieder ablösen.
Schnellzement
Wird bei der Verbindung von Fertigteilen oder dem Einsetzen von Dübeln genutzt. Schnellzement zeichnet sich durch eine hohe Anfangsfestigkeit und kurze Erstarrungsdauer aus.
Schweissbahn
Dies sind Dichtungsbahnen mit einer Stärke von 4 bis 5 mm. Glas- oder Jutegewebe bzw. Glasvlies fungieren als Trägermaterial für die Beschichtung. Die Deckmassen der Schweißbahnen sind darauf ausgelegt, dass die Deckschicht lediglich geschmolzen werden muss, damit sie verklebt werden können. Hierdurch muss keine weiterer Klebemasse aufgetragen werden, wie es bei anderen Produkten üblich ist. Die Schweißbahnen werden in der Regel mit Propangasbrennern zum Schmelzen gebracht. Das Aufbringen der Bahnen auf ein Flachdach beispielsweise, funktioniert so, dass die dem Bauteil zugewandte Deckschicht angeschmolzen und auf den Untergrund gedrückt wird. Die Bitumenschicht wird nach der Abkühlungsphase fest und verbindet sich mit dem Untergrund.
Schwinden
Zum Einen wird die Verringerung der Abmessungen von Holz in Folge einer Feuchtigkeitsabnahme genannt. Zu Anderen tituliert man die Volumenreduzierung von Zementstein durch Austrocknung ebenfalls als Schwinden.
Schwindrisse
Schwindrisse sind netzförmig oder einfach verzweigte Putzrisse, die teilweise bis auf den Putzgrund reichen können. Sie entstehen oftmals ca. 2-3 Monate nach Abschluss der Putzarbeiten und könne ein Ablösen des Putzes vom Untergrund zur Folge haben. Schwindrisse treten meist dann auf, wenn Putz und Putzgrund einer unterschiedliche Festigkeit aufweisen, oder der Putzgrund durch Verschmutzungen oder sonstige Ablagerungen in seiner Haftfähigkeit beeinträchtigt ist. Schwindrisse sind jedoch relativ leicht zu beheben.
Sd-Wert
Der Sd-Wert ist das Maß für die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke. Der Sd-Wert beschreibt daher den Widerstand, den ein Baustoff gegenüber Wasserdampfdurchgang besitzt. Je größer der Sd-Wert, um so größer der Widerstand des Baustoffs gegenüber Wasserdampfdurchgang. Durch eine dampfbremsende Folie mit dem Sd-Wert 100 m diffundiert z. B. in gleicher Zeit 100 mal weniger Wasserdampf, als durch eine Luftschicht gleicher Dicke (Kondensation).
Setzriss
Setzrisse durchziehen das gesamte Mauerwerk. Sie entstehen durch Setzungen des Gebäudes und klaffen bei zunehmender Risslänge vertikal-diagonal auseinander.
Silikatfarbe
Auch Wasserglasfarbe, Mineralfarbe oder Keimfarbe genannt. Gegenüber Dispersionsfarben hat sie den Vorteil, dass keine Lösemittel oder Konservierer zugesetzt werden. Die Farbe funktioniert durch die Verkieselung der Mineralfarbe mit dem Untergrund. Dadurch entsteht eine feste, mineralische unlösbare Verbindung des Untergrundes (Naturstein, Putz, Beton, usw.) mit der Farbe. Durch die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit der Mineralfarbe kann im Baukörper enthaltene Feuchtigkeit nach außen hin entweichen. Somit werden Wasseransammlungen zwischen Anstrich und Untergrund vermieden. Mineralfarben sind besonders zur Renovierung denkmalgeschützter Bauten geeignet, finden jedoch auch bei modernen Objekten Anklang.
Silikatputz
Silikatputz ist eine kaliwassergebunde Beschichtung, die durch einen Kunstharzanteil organische vergütet ist. Neben Kaliwasserglas dienen auch unterschiedlich hohe Anteile an Dispersionen als Zugabe und sichern somit die Farbtonstabilität und erhöhen das Haftungsvermögen des Putzes. Silikatputze definieren sich durch ihre gute Wasserbeständigkeit, Haltbarkeit sowie gutes Brandverhalten. Hervorzuheben ist die besonders gute Wasserdampfdurchlässigkeit silikatgebundenere Beschichtungssysteme. Silikatputze werden häufig zur Denkmalpflege aber auch als Oberputz eines WDV-Systems genutzt.
Silikon
Silikon zählt zu den Elastomeren. Verwendung findet es in Dichtungsprofilen und Schläuchen als Versiegelungsmaterial für Fensterverglasungen und ähnlichem. Der Kunststoff bleibt in einer Amplitude von –70 bis +190°C elastisch. Hinzu kommen seine wasser- und klebstoffabweisenden Eigenschaften, welche die Anwendungsgebiete des Silikons vielfältig erweitern.
Sinterhaut
Die Sinterhaut ist eine dichte, feuchtigkeitsundurchlässige Schicht, die auf der Putzfläche entstehen kann. Der darunter liegende Putz/Beton trocknet nicht aus, so dass Anstriche und sonstige Beschichtungen keine Haftung am Putzuntergrund finden. Die Ursache der Sinterhautbildung liegt in erster Linie im Mangel der Austrocknungsmöglichkeit des aufgetragenen Putzes. Nach dem Verputzen sollte das Lüften (möglichst Querbelüftung = Durchzug) an erster Stelle stehen. Hat sich erst einmal eine Sinterhaut gebildet, hilft lediglich das Abschleifen bzw. Anschleifen der Oberfläche, um der Feuchtigkeit erneut die Möglichkeit zum Abdunsten zu geben.
Sockelputz
Sockelputze werden mindestens 30 cm über Geländeoberkante angebracht. Sie dienen als Schutz vor Spritzwasser und sonstigen Verschmutzungen in Bodennähe. Sockelputz wird als Werktrockenmörtel erst auf der Baustelle mit Wasser angemacht. Außensockelputze sind kaum wassersaugend und gegen die verschiedensten Umwelteinflüsse widerstandsfähig.
Sperrschicht
Eine Schutzschicht gegen seitlich eindringende oder aufsteigende Feuchtigkeit in Bauwerken wird Sperrschicht genannt.
Spritzbewurf
Spritzbewurf dient als Ausgleich von zu schwacher, zu starker oder unterschiedlicher Saugkraft des Grundes. In der Regel besteht er aus einem Gemisch aus Wasser, Sand, Zement und Haftemulsion. Er wird warzenflächig mit der Kelle an die Wand geworfen, um durch eine Oberflächenvergrößerung eine bessere Putzhaftung zu erreichen. Bei glattem Putzgrund erreicht man durch einen Spritzbewurf eine bessere Haftfähigkeit. Der Sand soll grobkörnig sein. Die Mörtelputzlehren werden, wie der Spritzbewurf, in ausreichender Dicke batzenweise angeworfen, geglättet und dann seitlich mit Richtlatte und Wasserwaage lotrecht abgezogen. Saugende Untergründe werden vorgenässt oder mit einem Spritzbewurf aus Zementmörtel im Mischungsverhältnis 1:3 versehen.
Stahlbeton
Stahlbeton ist ein Baustoff, dessen hohe Tragfähigkeit auf ein Zusammenwirken von Beton und Stahl in einer Einheit zurückzuführen ist. Während Beton eine hohe Druckfestigkeit aufweist, zeichnet sich Stahl durch seine hohe Aufnahmefähigkeit von Zugkräften aus allen Richtungen aus. Dies führt dazu, dass Stahlbeton diese positiven Eigenschaften in sich bündelt. Durch die Einführung von Stahlbeton ist es beispielsweise im Eigenheimbau möglich, großflächige Decken freitragend einzuziehen, ohne dabei in statisch kritische Bereiche zu gelangen. Eine ältere Bezeichnung für Stahlbeton lautet Monierbeton.
Sumpfkalk
Sumpfkalk ist ein in Wasser dick eingesumpftes Kalkhydrat, welches durch Ablöschen von Branntkalk entsteht. Branntkalk wird durch mehrstündiges Erhitzen von Kalkstein hergestellt. Die nötige Einsumpfdauer des Kalks hängt vom geplanten Verwendungszweck ab. Für einfache Mauerarbeiten reichen einige Monate, für besondere Stuck- oder Putzarbeiten (z. B. Stuccolustro) werden bis zu 20 Jahre benötigt. Neben den klassischen Anwendungsgebieten für baustellengemischte Putz- und Mauermörtel wird Sumpfkalk auch zur Produktion von Kalkfarben und Kalktünchen eingesetzt. Bei traditioneller Bauweise im Neubau, bei der Renovierung und Sanierung führt Sumpfkalk zu einer wesentlich höheren Lebensdauer als Baustoff und verbessert zugleich die Wohnqualität.
T
Tauwasser
Warme Luft kann mehr Flüssigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wird die temperaturspezifische Sättigungsgrenze der Luft überschritten (z. B. durch mehr Feuchtigkeitsanfall oder Temperaturreduzierung), fällt die überschüssige Feuchtigkeit in Form von Tauwasser an. Dieses durchfeuchtet dann ganze Bauteile und mindert somit deren Wärmedämmfähigkeit bzw. verursacht teils erhebliche Schäden an der Bausubstanz.
Thermografie
Durch Thermografien lassen sich Temperaturunterschiede an Bauteilen visualisieren. Anwendung findet dieses Verfahren beim Aufspüren von feuchten Stellen oder Wärmebrücken. Die Verdunstungen an einer Leckstelle beispielsweise führen zu einem Temperaturverlust an der Bauteiloberfläche. Daraus resultiert ein Temperaturunterschied zwischen feuchten und trockenen Stellen. Diesen Unterschied kann man mit einer Wärmebildkamera und einem daran angeschlossenen Monitor optisch darstellen. Ein Problem der Thermografie besteht jedoch darin, dass das Verfahren nicht zwischen Leckstellen und Wärmebrücken unterscheiden kann. Aufgrund dessen ist es meist von Nöten weitere Verfahren zur einwandfreien Lokalisation von Wasseraustritten durchzuführen.
Trockenestrich
Auch Trockenunterboden oder Fertigteilestrich genannt, besteht aus Platten, die zusammen verlegt und im Fugenstoß verklebt werden. Die wesentlichen Vorteile von Trockenestrichen bestehen darin, dass sie einfach zu verlegen und sofort begehbar sind sowie keine Feuchtigkeit ins Haus bringen.